Faszientraining für einen geschmeidigen Körper

Jeder kennt es, wenn es irgendwo zwickt und die Bewegungen sich nicht mehr geschmeidig anfühlen. Warum Faszientraining dir dabei hilft, Schmerzen zu bekämpfen und eine bessere Fitness zu erlangen, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

 

Was sind Faszien überhaupt?

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was Faszien sind. Dafür schauen wir uns die Eigenschaften der Faszie genauer an. Bei Faszien handelt es sich um ein netzartiges, reißfestes und sehr elastisches Bindegewebe. Diese Eigenschaften verdanken sie einer Kombination aus Kollagen, Wasser, Elastin und einer Art Klebstoff.
Faszien sind nur wenige Millimeter dick und besitzen eine weiße bis durchsichtige Farbe. Auch in der Tier- und Pflanzenwelt gibt es Faszien. Du kannst dir das etwas so vorstellen, wie die weiße Haut bei der Orange.

 

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Fotocredit by Fitzuhause.de

Faszien umschlingen unsere Muskeln und dienen zum Schutz oder zur Trennung der einzelnen Muskelgruppen. Aber auch Sehnen oder Bänder werden zu den Faszien gezählt. Selbst die inneren Organe und das Gehirn sind von Faszien umgeben. In diesem Fall dient das fasziale Gewebe vor allem zum Schutz und zur Formgebung. Durch die bereits angesprochene Elastizität, kommen die Organe immer wieder zum Bestimmungsort zurück. Das ist hilfreich, wenn sie zum Beispiel durch einen Schlag weichen mussten.

Was haben Faszien mit meinen Schmerzen zu tun?

Verklebte und verhärtete Faszien sind die Ursache für viele Schmerzen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse bieten komplett neue Möglichkeiten zur Behandlung von verschieden Schmerzen. Vor allem für Menschen mit Rückenschmerzen kann ein gezieltes Faszientraining die Rettung sein. Lange Zeit wurden für die Schmerzen im Rücken hauptsächlich die Bandscheiben in Betracht gezogen. Heute weiß man, dass es sich nur in den wenigsten Fällen um einen Bandscheibenvorfall handelt, da Verschleiß in der Regel erst im hohen Alter eintritt.

Warum lösen verklebte Faszien Schmerzen aus?

Faszien besitzen sehr viele Schmerzrezeptoren. Der führende Faszienforscher Robert Schleip sagt sogar, dass Faszien sechsmal so viele Schmerzrezeptoren haben als Muskeln. Ähnlich wie die Muskulatur müssen auch Faszien locker und geschmeidig sein, um richtig arbeiten zu können.
Wenn deine Faszien verhärtet sind, sendet dein Körper ein Signal an dein Gehirn, welches dann das Schmerzgefühl auslöst. Dr. Robert Schleip vermutet sogar, dass der Schmerz des Muskelkaters nicht im Muskel an sich entsteht, sondern im umliegenden Fasziengewebe.

Ebenfalls wird von verklebten und verhärteten Faszien der Nähr- und Schadstofftransport behindert. Lymphgefäße fließen durch die fasziale Struktur. Durch diese werden zum einen Nährstoffe transportiert und zum anderen Stoffwechselabbauprodukte abtransportiert. Dieser Vorgang dient zur Regeneration.

Durch verklebte Faszien werden die Lymphgefäße abgeknickt und der Transport kann nicht mehr richtig stattfinden. Kopfschmerzen sind dann oft die Folge. Sie gehen oft mit einem verspannten Nacken einher.

 

Warum verkleben Faszien?

Die Ursachen für verklebte Faszien sind vielfältig. Der häufigste Grund ist Bewegungsmangel. Der menschliche Körper ist nicht darauf ausgelegt, fast den gesamten Tag zu sitzen. Wenn dieser bewegungsarme Alltag dann noch nicht mal mit Sport kompensiert wird, kann es schnell passieren, dass deine Faszien verfilzen und verkleben. Jeder, der mal einen Gips oder eine Schiene getragen hat, kennt es in einer sehr extremen Form. Nach der Abnahme der Schiene oder des Gipses, benötigt es viel Arbeit, um die Muskeln und Faszien wieder geschmeidig zu machen.
Es gibt aber noch viele andere Ursachen für verklebte Faszien:

  • Überlastung
  • zu geringe Flüssigkeitszufuhr
  • Stress
  • Alter
  • Aufprall (z. B. bei einem Unfall)

Rückenschmerzen – verklebte Faszien die Ursache?

Wie ich schon erwähnt habe, werden verklebte Faszien von Ärzten und Physiotherapeuten immer öfter als Ursache für Rückenschmerzen in Betracht gezogen.
Die Ursache für verklebte Faszien im Rücken sind eindeutig: Wir sitzen zu viel!

Während wir sitzen lastet ein großes Gewicht auf dem unteren Rücken. Bei dieser hohen Belastung ist es kein Wunder, dass sich die Muskulatur und Faszien verhärten.

Dazu kommt noch, dass die größte Faszie des menschlichen Körpers, die sogenannte Lumbalfaszie, direkt durch den Rücken verläuft. Diese verfügt über besonders viele Schmerzrezeptoren.

Faszientraining: Das Hilfsmittel für verklebte Faszien

Es gibt drei Möglichkeiten, seine Faszien zu trainieren. Welche Methode die beste ist, konnte wissenschaftlich noch nicht belegt werden. Ich würde dir empfehlen zu schauen, welche Methode am besten zu dir passt und dir am meisten weiterhilft.

Faszien dehnen: Eine Möglichkeit, um die Faszien geschmeidig zu halten, ist Dehnen. Beim Dehnen der Faszien ist es wichtig, darauf zu achten, möglichst viele Muskelgruppen gleichzeitig zu beanspruchen. Das führt dazu, dass viele Faszien und Bänder gedehnt werden. Yoga ist ebenfalls eine hervorragende Art, um sich um seine faszien zu kümmern und sie geschmeidig zu halten.

Hier eine Beispielübung: Diese Übung eignet sich gut, um die Faszien zu dehnen, da der ganze Körper gestretcht wird.

 

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Springende Bewegungen: Der Faszienforscher Robert Schleip weist in mehreren Videos daraufhin, dass springende Bewegung gut sind, um das fasziale Bindegewebe zu stärken. Vielleicht hast du ja sowieso schon eine passende Übung in deinen Trainingsplan eingebaut.

Ein Beispiel für eine solche Bewegung ist Seilspringen:

 

Training mit der Faszienrolle: Die ersten beiden Methoden dienen vor allem zur Instandhaltung deiner Faszien. Das Training mit der Faszienrolle dient auch zum Lösen bestehender Verklebungen. Im Grunde passiert beim Training mit einer Faszienrolle nichts anderes als bei einer Massage. Die Hände des Masseurs/der Masseurin werden einfach durch die Rolle ersetzt. Der Vorteil ist, dass du dich mit ihr immer, wenn du möchtest, selbst massieren kannst.

Mehr zu Faszienrollen und zum Training mit ihr findest du hier.

Dies ist ein Gastartikel von Daniel und seinem Blog Fitzuhause. Vielen Dank dafür!

 

 

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Autorenbeschreibung: Hi, ich bin Daniel von Fitzuhause. Auf unserem Blog und unserem Youtube-Kanal veröffentlichen wir Inhalte rund um das Thema Sport zuhause. Unser Motto: “Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!”

 

 

Weiterführende Links zu diesem Artikel:

Training mit der Blackroll